Herd verbraucht zu viel Strom

Glühende Herdplatten

In einem durchschnittlichen Haushalt bucht man etwa zehn Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf das Konto von Küchengeräten, wie dem Kühlschrank und zum Kochen und Backen. Je nachdem, ob häufig oder nicht so oft gekocht und gebacken wird und um welche Art von Herd es sich handelt, erhöht oder verringert sich dieser Wert.

Es ist zwingend seit dem Jahre 2002 vorgeschrieben, die energetische Effizienz von Elektro- und Gasöfen mit dem EU-Energielabel auszuweisen. Im Jahr 2014 wurden die Kriterien für diese Art von Kennzeichnung verstärkt. Seither wird die energetische Effizienz von Backöfen mit den Klassen A+++ (sehr gut) bis D (sehr ineffizient) ausgezeichnet. Das Label gilt nur für Backöfen – für ein Kochfeld oder einen Herd gibt es bisher keine solche Kennzeichnung. Zu finden ist das Label auf dem Küchengerät, beim Produzenten sowie bei stationären und Online-Händlern.

Das EU-Label gibt zusätzlich Information über den Energieverbrauch bei unterschiedlichen Beheizungsarten pro Backzyklus und über die Größe des Garraums in Litern.

Wer viel kocht, benötigt auch viel Energie. Rund 450 kWh des Energieverbrauchs entstehen in einem Haushalt bestehend aus drei Personen durchschnittlich aufgrund der täglichen Nutzung des Elektroherds. Wer einen Elektroherd kaufen möchte, sollte auf eine Herdplatte mit Induktion achten. Diese weisen nach Glaskeramik-Feldern den niedrigsten Energieverbrauch auf. Zusätzlich sollten Sie darauf achten, dass Sie die Kochtöpfe beim Kochen stets mit einem Deckel verschließen, Nachwärme verwenden und für Teewasser den energiesparenden Wasserkocher benutzen.

Tipps zum Energiesparen

Mit einigen sinnvollen Tipps kann man den Stromverbrauch von Herden leicht reduzieren:

Wasser im Kocher aufheizen

Das Aufheizen von Wasser in einem Wasserkocher benötigt wesentlich weniger Energie als in einem Kochtopf. Ein handelsüblicher Wasserkocher verbraucht etwa 0,1 kWh um einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen. In einem Kochtopf auf einem Induktionskochfeld werden 0,13 kWh für dieses Ergebnis benötigt.

Das sind 30 % mehr an Energieverbrauch, wobei man berücksichtigen muss, dass es sich hier um ein energiesparendes Induktionskochfeld handelt. Mit einer handelsüblichen Herdplatte aus Gusseisen wäre der Unterschied wesentlich höher.

Eier im Eierkocher kochen verbraucht bis zu 80 % weniger Strom

Noch besser als beim Wasserkocher ist die Energieeinsparung beim Eierkocher. In einem Kochtopf muss viel Wasser aufgeheizt werden, um unter Umständen nur ein einziges Ei zu kochen.

Bei einem Eierkocher wird hingegen wenig Wasser zum Kochen gebracht und die Eier im Wasserdampf zubereitet. Für ein Frühstücksei im Kochtopf verbraucht ein Induktionsherd 0,15 kWh, der Eierkocher lediglich 0,039 kWh. Für hart gekochte Eier sind es im Kochtopf etwa 0,21 kWh, im Eierkocher 0,098 kWh. Beim Ei zum Frühstück sind das 75 % Einsparung, bei den hartgekochten 54 % weniger Energieverbrauch.

Ein neuwertiger Backofen spart 50 % Energie ein

Der größte Stromkonsument beim Kochen ist der Elektroherd, sowohl der Backofen als auch die Herdplatten benötigen sehr viel an Energie. Ein Backofen mit der Klasse A benötigt nur halb so viel Energie wie ein Altgerät.

Das liegt daran, dass die aktuellen Backöfen besser isoliert sind und auf diese Art und Weise weniger Wärme in den Raum abgeben. Im Umluftbetrieb arbeiten diese Geräte noch genügsamer, da man die Temperatur um 20° C geringer einstellen kann.

Kleinbackofen oder Toaster können Strom sparen

Es gibt Personen, die ein einzelnes Brötchen zum Frühstück im Backofen aufbacken, das ist eine unnötige Verschwendung von Energie. Der Backofen benötigt viel Zeit, bis die erforderliche Temperatur erreicht ist, da er ein großes Raumvolumen heizen muss. Für Brötchen aufbacken reicht ein Toaster mit Aufsatz, der ist umgehend heiß und die Brötchen sind rasch fertig, und das bei deutlich geringerem Energieeinsatz.

Für eine Fertigpizza und andere Speisen, die eine geringere Backzeit erfordern, ist ein Kleinbackofen vorzuziehen, weil dieser schneller auf Betriebstemperatur ist. Für Speisen, die eine längere Backzeit benötigen kann aber der Backofen besser sein, wenn er besser isoliert ist als der Kleinbackofen.

Backofen nicht vorheizen

In Rezepten wird oftmals empfohlen, den Backofen auf eine bestimmte Temperatur vorzuheizen, das ist aber nicht erforderlich. Man kann die Wärme beim Aufheizen nutzen, die Backzeit ist dann um einige Minuten zu verlängern.

Auch die Restwärme des Backofens sollte man verwenden. Einfach den Ofen vor dem Ende der Backzeit abschalten und Braten oder Backwaren im geschlossenen Ofen lassen, bis sie fertig sind. Während des Bratens oder Backens die Tür nicht öffnen, da ansonsten die Wärme entweicht.

Ein Induktionskochfeld benötigt 40 % weniger Strom

Die althergebrachten Gusseisenkochfelder verbrauchen viel Energie, um das Kochfeld zu erhitzen, danach beim Abkühlen der Herdplatte verpufft die Restwärme. Sparsamer sind Kochfelder aus Glaskeramik, da weniger Masse aufgeheizt werden muss, das spart etwa 20 % Strom ein.

Noch besser ist ein Induktionskochfeld oder Induktionsherd, es benötigt ungefähr 45 % weniger Energie als ein Kochfeld aus Gusseisen. Bei einem Induktionskochfeld wird die Wärme durch magnetische Wechselfelder im Kochtopf hervorgerufen, auf diese Weise wird der Topf schnell heiß, die Herdplatte bleibt aber kühl. Man muss aber beachten, dass Kochtopf oder Pfanne aus magnetisierbarem Material bestehen, sonst bleibt das Kochgeschirr kalt.

Strom sparen mit dem Schnellkochtopf

Ein Schnellkochtopf spart im Vergleich zu einem Standard Kochtopf bis zu 55 an Energie ein. Das hängt damit zusammen, dass der Topf druckfest verschlossen wird und auf diese Weise das Kochgut bei höheren Temperaturen unter höherem Druck zubereitet wird. Das reduziert die Kochzeit und man verbraucht deshalb weniger Energie.

Die Gefahr bei einem Schnellkochtopf besteht darin, dass die Speisen zu weich gegart werden, wenn man die Kochzeit nicht genau einhält.