Die Kosten für Strom und Energie sind oftmals eine der größten Positionen bei den Kosten. Ganz besonders in der Gastronomie gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Energie erfolgreich einzusparen.
Ein wesentlicher Anteil des Verbrauchs an Energie im gastronomischen Bereich entsteht natürlich in der Küche. Das Zubereiten von Speisen (sofern sie nicht auf Holzkohle gegrillt werden) benötigt einiges an Strom und Wärme, das Einlagern der Zutaten erfordert Kühlung. Wie kann man den Verbrauch reduzieren?
Arbeiten mit Hinweisen oder Zusatzgeräten
Viele Strom- und Energiekonsumenten sind aktiv, ohne dass es erforderlich wäre, weil kaum jemand darauf achtet. Vom Kühlschrank für die Getränke, der über die Schließtage hinweg nicht eingeschaltet sein muss, bis zum andauernd brennenden Licht in Lager- und Kellerräumlichkeiten. Dabei lassen sich mit Hinweisschildern wie zum Beispiel „Licht ausschalten!“, „Nur während der Öffnungszeit betreiben!“, viele Strom- und Energiefresser ausschalten.
Diese Hinweise gehören auch in Rezepte und Zubereitungsanleitungen: „Bitte den Deckel beim Zubereiten der Speisen verwenden“, „Wasser mit dem Wasserkocher aufheizen, nicht im Topf“ oder „Gerät erst unmittelbar vor Benutzung einschalten“ helfen dabei, die Verschwendung von Energie zu reduzieren. Ein Bewegungsmeldegerät, das Licht nur dann aktiv werden lässt, wenn sich auch jemand in den Räumlichkeiten aufhält, oder eine Schaltuhr, die den Strom an Tagen der Schließung abdreht, hilft ebenfalls.
Dünsten, Dämpfen und kurzzeitiges Braten
Speisen, die gedünstet, gedämpft oder kurz angebraten werden, haben üblicherweise eine deutlich vorteilhaftere Energiebilanz als jene, die lange gegart werden oder geschmort werden. Rohkostgerichte benötigen oftmals überhaupt keine Energie.
Aus diesem Grund ist es empfehlenswerte, beim Angebot zu berücksichtigen, dass sich „energiereiche“ und „energiearme“ Speisen in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinander befinden. Und zu bedenken, welche Speisen oder Zutaten, die einiges an Energie benötigen, sich gegen solche austauschen lassen, die weniger davon benötigen.
Beim Gerätekauf auf die Energie-Effizienzklassen achtgeben
Ein „A“ ist das Ziel aller Wünsche. Denn dieser Buchstabe sollte unbedingt auf sämtlichen Geräten zu sehen sein, die neu für den Küchenbereich gekauft werden. Dahinter verbirgt sich nämlich das EU-Energielabel.
Damit ist es jedoch noch nicht erledigt: Den Unterschied macht nämlich die Zahl der Pluszeichen, die neben dem Buchstaben zu sehen sind. Ein Gerät der Effizienz-klasse „A+++“, das ist die höchste Effizienzklasse, kann bis zu 65 % weniger Energie an verbrauchen als eines der Klasse „A“. Einem unter Umständen höheren Preis für besonders effiziente Geräte steht ein reduzierter Verbrauch mit entsprechend geringeren Kosten entgegen, sodass sich ein höherer Preis langfristig bezahlt macht.
Abschalten anstatt des Standby-Modus
Für zahlreiche Geräte im Küchenbereich gibt es einen Standby-Modus, dieser ist auch von einem TV-Gerät bekannt. In einem solchen Modus wird bekanntlich weiterhin Strom verbraucht.
Nur wenn die Geräte wirklich ausgeschaltet werden, fällt kein Energieverbrauch an. Von der Fritteuse über den Tellerwärmer bis zum Griller sollte bei allen Geräten der Ausschaltknopf betätigt werden, wenn sie nicht verwendet werden.
Kühlschrank kontrolliert befüllen
Ein zu tief temperierter Kühlschrank benötigt auch mehr Strom: Bereits ein Grad Differenz kann einen Mehraufwand Energie von vier bis sechs Prozent bedeuten. Aus diesem Grund sollte die erforderliche Temperatur möglichst genau eingehalten werden. Unterschiedliche Kältezonen im Gerät – unten ist es kälter als oben – ermöglichen eine Lagerung unterschiedlicher Produkte mit verschiedenen Anforderungen an die Temperatur.
Ein gut gefülltes Kühlgerät benötigt weniger Strom als ein leerer. Deswegen sollte man wenige Kühlschränke sehr gut füllen werden als viele nur wenig. Gut befüllen lautet die Devise, auch wenn es das Handling schwieriger macht. Wichtig ist noch dazu, die Kühlrippen des Gerätes regelmäßig von Staub zu befreien: Dieser dämmt und reduziert die Leistung bzw. erhöht den Verbrauch an Energie. Und nicht zuletzt genügend Abstand des Kühlschranks zur Wand, zumindest fünf Zentimeter, sonst steigt der Verbrauch an Energie rapide an.
Effektiv lüften
In manchen Gastronomieküchen ist die Lüftung wesentlich länger in Betrieb, als es erforderlich wäre, auch das erhöht den Verbrauch an Energie. Mit einer Schaltuhr lassen sich die Intervalle beim Lüften wesentlich genauer takten.
Noch dazu ist zu beachten, dass die Lüftungsfilter auch regelmäßig gesäubert werden und mehrstufige Ventilatoren verwendet werden, die nur bei Hochbetrieb in der Küche auf die höchste Stufe eingestellt werden.
Eine Energieberatung beanspruchen
Empfehlenswert ist es, sich einen Energieexperten zu holen, der mit seinen Erfahrungen sämtliche Bereiche der Gastronomie – die Küche, den Gastraum, die Lager- und Nebenräume – auf Einsparungspotentiale untersucht.
Einerseits decken Sie auf diese Art und Weise versteckte Energiefresser auf und beraten gemeinsam mit den Experten eine Strategie zur Einsparung von Energie, die längerfristig viel Kapital einsparen kann, und andererseits wird ein Großteil der Kosten für die Beratung durch die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau übernommen.
Glühbirnen gegen Energiesparlampen austauschen
Bitte ersetzen Sie die letzten Glühbirnen durch Energiesparleuchten. Inzwischen gibt es diese auch in angenehmen Lichttönen und ab einer Stunde Verwendung pro Tag machen sie sich finanziell positiv bemerkbar. Noch eine kleine Rechnung für eine einzige Lichtquelle (berücksichtigt Werden die Lebensdauer und die Kosten der Anschaffung– bei 8.000 Stunden Betrieb):
- Glühbirne (60 Watt): Lebenszeit 1.000 Stunden / Preis: ca. 7,00 Euro
- Energiesparlampe (11 Watt): Lebenszeit 8.000 Stunden / Preis: ca. 12,00 Euro
An Einsparungen ergibt das rund 30,00 /Jahr; bei 100 Lichtstellen im Betrieb (im Gastraum, im Büro, in den Gängen, in den WCs, im Küchenbereich, im Lager, etc.) sind das bereits 3.000 Euro.
Untertischspeicher
Haben Sie an manchen Stellen wie zum Beispiel in den Personalumkleideräumen oder den WCs einen Durchlauferhitzer oder einen Untertischspeicher im Einsatz, so statten Sie diese unbedingt mit einer Schaltuhr aus. Auf diese Art und Weise können Sie diese während der Nacht oder an einem Ruhetag ausschalten und so eine Menge an Energie einsparen.
Induktionsherd
Überlegen Sie auch einen Induktionsherd anzuschaffen. Auch wenn ein solcher sehr kostenintensiv beim Kauf sind, sind sie dennoch wahre Wunder in Bezug auf die Einsparung von Energie. Lassen Sie sich das von einem ausgebildeten Experten vorrechnen. Üblicherweise hat sich eine solche Investition innerhalb von drei bis fünf Jahren wieder amortisiert.
Es ist auch sicher keine schlechte Idee, einen professionellen und entsprechend ausgebildeten Energieberater hinzuzuziehen. Dieser analysiert den Betrieb fachmännisch und sehr genau und gibt Ratschläge. Am besten erkundigen Sie sich nach entsprechenden Adressen von solchen Beratern bei Ihrem Stromanbieter Lassen Sie sich aber auf jeden Fall mehrere Angebote unterbreiten.