Strompreis kWh – was kostet eine Kilowattstunde?

Stromzähler und Sparschwein

Spätestens wenn man in eine Wohnung zieht oder ein Eigenheim baut, muss man sich mit der Wahl des richtigen Stromanbieters beschäftigen. Hier werden viele mit etlichen Zahlen konfrontiert, darunter ganz weit vorne auch die Kilowattstunden. Diese Zeiteinheit ist unerlässlich für die Ermittlung des Stromverbrauchs. Die Kilowattstunde dient als Grundlage für die Abrechnung durch den Energieversorger. Für viele ist dieser Begirff unklar, darunter auch die Preise pro Kilowattstunde und was so damit zusammenhängt.

Nachfolgend wissenswerte Informationen rund um Kilowattstunden (kWh) und deren Preis:

Definition: wofür steht eine Kilowattstunde eigentlich?

Wer den optimalen Stromanbieter für sich finden möchte, muss die Stromrechnung sowie auch die Preisgestaltung verstehen. Es ist besonders wichtig die physikalischen Grundlagen zu kennen, darunter die verschiedenen Messeinheiten. Grundsätzlich sind Kilowattstunden (abgekürzt: kWh), 1000 Wattstunden und eine Einheit in der Energie oder auch Arbeit gemessen wird. Als Beispiel gibt es auch andere Einheiten wie z. B. Joule oder Kalorien, welche dem Ernährungsbereich zugeordnet sind.

Kilowattstunden werden in den meisten Fällen genutzt, um elektrische Energie und Heizwärme richtig abzurechnen. Somit verbrauch ein Gerät mit Watt in einer Stunde 1 Wattstunde. Ein Gerät hingegen mit 1000 Watt verbraucht 1 Kilowattstunde an Strom pro Stunde. Je höher die Leistung und auch Betriebsdauer, desto höher ist der Stromverbrauch der Elektrogeräte.

Als Beispiel nehmen wir einen herkömmlichen Föhn. Wer einen Föhn verfügt der über 200 Watt verfügt und sich eine halbe Stunde die Haare föhnt, verbraucht 100 Wattstunden. Reduziert man diesen Vorgang um 15 Minuten, verbraucht der Föhn nur noch 50 Wattstunden. Dementsprechend wird die Hälfte des Stromverbrauches eingespart. Wer sich mit diesem Thema näher befasst, kann so Strom und dementsprechend Geld sparen.

Was kostet 1 kWh Strom 2021?

Eine monatliche oder auch jährliche Stromrechnung besteht aus zwei Komponenten. Darunter ein gleichbleibender Grundpreis kombiniert mit einem Preis pro Kilowattstunde an verbrauchter Energie. Wer also auf der Suche nach einem preiswerten Stromanbieter ist, sollte sich von einem niedrigen Grundpreis nicht täuschen lassen. Ist der kWh Preis zu hoch, kann jemand der viel Strom verbraucht schnell einmal draufzahlen. In der Regel staffeln die meisten Anbieter ihre Kilowattstunden nach einem zu erwartenden Verbrauch. Verbraucht jemand mehr Strom, sinkt der Preis für die Energieeinheit. Jemand der weniger Strom verbraucht, muss mehr pro Kilowattstunde bezahlen.

In Deutschland liegt der durchschnittliche Strompreis 2021 ca. 30 Cent/kWh. Schauen wir in die Zeit vor 2000 zurück, hat sich der Strompreis bereits mehr als verdoppelt. Die Preise pro kWh lagen damals bei ungefähr 14 Cent. Ein Grund für die enorme Preissteigerung sind Mehrkosten für die Energiewende sowie auch die steigenden Kosten für die Nutzung und den Ausbau des Stromnetzes, welches die Anbieter mittragen müssen.

Beispiel: Wer in der heutigen Zeit über einen Föhn mit 1800 Watt verfügt und sich eine halbe Stunde pro Tag auf höchster Leistungsstufe die Haare föhnt, liegt bei einem täglichen Verbrauch von 900 Wattstunden. Die 900 Wattstunden kosten in etwa 0,27 Cent. Rechnen wir das Ganze auf ein Jahr erhalten wir eine Summe von 98,55 Euro. Vor dem Jahre 2000 wäre die Gesamtsumme pro Jahr nur bei etwa 45,99 Euro.

Wie setzt sich eigentlich der Preis für Strom zusammen?

Wenn wir uns die Zusammensetzung der einzelnen Komponenten für die Strompreise näher anschauen, verliert man schnell einmal den Überblick. Diese ergeben sich durch Erzeugung und Vertrieb des Stroms, Netzentgelte, Strom- und Umsatzsteuer, Konzessionsabgabe, EEG- und KWKG-Umlage, §19-Umlage, Offshore-Netzumlage und zu guter Letzt aus einem Aufschlag, damit die jeweiligen Stromanbieter ihren Gewinn erwirtschaften können. Viele dieser Faktoren können von den jeweiligen Anbietern nicht beeinflusst werden, darunter z. B. die Steuern und Abgaben. Einzig alleine an den Kosten für die internen Strukturen im Unternehmen können Einsparungen ermöglicht werden.

In der heutigen Zeit bestimmt der Staat in Form von Umlagen und Steuern fast 44 Prozent der Stromkosten. Dementsprechend haben Anbieter einen eher geringen Handlungsspielraum für ihre Kunden. Diese Kosten müssen oftmals an die Kunden weitergeben werden, um so marktfähig zu bleiben.

Bis 2032 ist der Einbau von intelligenten Stromzählern verpflichtend. Dementsprechend kommen in den nächsten Jahren noch weitere Kosten für die Installation dazu. Intelligente Stromzähler können jedoch von Vorteil sein, denn diese können durch tagesaktuelle Daten beim Strom sparen helfen.

Stromzähler - Nahaufnahme
© moquai86 / stock.adobe.com

 

Wie viel kostet ein kWh Gas?

Die Einheit Kilowattstunden dient nicht nur als Ermittlung des Preises für Strom, sondern auch für Erdgas. Wird also in einer Wohnung Erdgas für Warmwasser und die Heizung verwendet, erfolgt die Abrechnung in Kilowattstunden. Die Menge des verwendeten Gases, welche in Kubikmetern gemessen wird, wird hier für ins Verhältnis mit der erzielten Energie gesetzt. Beide Werte findet man dann gemeinsam in der Gasabrechnung. Einmal die verbrauchte Menge, sowie auch die erzeugte und genutzte Energie. Allgemein ist eine Kilowattstunde Gas deutlich günstiger als eine Kilowattstunde Strom. Aber das Gas kann nicht verwendet werden, um elektrische Geräte zu betreiben.

Im Jahre 2018 lag der Durchschnittspreis für Energie, die aus Erdgas gewonnen wird zwischen 5 und 6 Cent. Auch hier ergibt sich der Preis durch verschiedene Faktoren, darunter aus dem Einkaufspreis des Anbieters, der Gewinnspanne des Anbieters, den Entgelten für Nutzung des Netzwerks, Konzessions- und Förderabgabe sowie den Steuern.

Wie viel Kilowattstunden verbrauchen wir im Durchschnitt?

Eine exakte Größe an Kilowattstunden zu ermitteln, die auf jeden zutrifft, ist nahe zu unmöglich. Dennoch verlangen Stromanbieter einen ungefähren Jahresverbrauch, umso die Abschlagzahlung zu ermitteln. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt in etwa bei 1400 Kilowattstunden in einem Single-Haushalt. Handelt es sich um eine größere Haushaltsgröße von 2-Personen, fällt dieser mit 2000 bis 2500 Kilowattstunden bereits niedriger aus. Ein 4-Personen-Haushalt liegt mit einem Mehrfamilienhaus bei ca. 3000 kWh.

Beispiel: Stromverbrauch von einem 1-Personen-Haushalt

Stromverbrauch im Haushalt

Ein Großteil des Stromverbrauchs ergibt sich aus Aktivitäten im Haushalt. Darunter z.B. beim Kochen, Staubsaugen, beim Wäsche waschen und vieles mehr. Wer hier also Strom sparen möchte, sollte auf energieeffiziente Haushaltsgeräte zurückgreifen.

Nachfolgend ein Beispiel, was man mit 1 kWh im Haushalt alles machen kann:

  • zwei Wochen lang Eier zum Frühstück kochen
  • circa eine ganze Stunde staubsaugen
  • einen Kuchen im Backofen backen

Stromverbrauch im Home Office und Freizeit

Auch in der Freizeit oder im Home Office wird viel Strom verbraucht. Darunter Unterhaltungsmedien wie Fernseher, Spielkonsolen, Smartphones und Tablets. Auch im Home Office können Desktop-Pcs, Drucker und andere Arbeitsutensilien für einen hohen Energieverbrauch sorgen.

Nachfolgend ein Beispiel, was man mit 1 kWh im Home Office und in der Freizeit machen kann:

  • circa 100 mal das Smartphone aufladen
  • acht Stunden am Computer spielen
  • über 15 Stunden am Laptop arbeiten