Wärmepumpe verbraucht zu viel Strom

Wärmepumpe

Wärmepumpen nutzen die kostenlos zur Verfügung stehende Wärmeenergie aus der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich. Dabei stellen hochwertige und leistungsfähige Wärmepumpen bis zu 80 Prozent kostenfreie Energie aus der Umwelt zur Verfügung und benötigen dazu nur etwa 20 Prozent Strom als Energie zum Antrieb. Allerdings unterscheiden sich Wärmepumpen je nach der herangezogenen Wärmequelle und den Gegebenheiten vor Ort hinsichtlich ihres Stromverbrauches und damit in den Aufwendungen für den laufenden Betrieb.

Wärmepumpen vervollständigen entweder fossile Heizungsanlagen als Hybridheizung oder Häuser zur Gänze eigenständig beheizen. Doch für ihre Tätigkeit benötigen Wärmepumpen Strom. Für Verbraucher sind die Energiekosten also sehr wichtig.

Stromverbrauch einer Wärmepumpe

Öl- oder Gasheizungsanlagen benötigen fossile Brennmaterialien zur Erzeugung von Wärme, eine Wärmepumpe bezieht die benötigte Wärme aus der Luft der Umgebung, dem Grundwasser oder dem Erdboden und macht sie mit Strom nutzbar. Üblicherweise produziert die Wärmepumpe etwa 80 % der Wärmeenergie aus der Umwelt und 20 % aus Energie, die für die elektrischen Abläufe erforderlich ist. Je mehr Energie die Wärmepumpe herstellen muss, um die aus der Umwelt entnommene Wärme zur Nutzung bereitzumachen, desto mehr steigen auch die Energiekosten an.

Im Prinzip kann man sagen, dass Besorgnis um zu hohe Stromkosten bei der Wärmepumpe in den meisten Fällen eher nicht begründet ist. Die Wärmepumpe als Heizlösung passt zwar nicht zu jedem Gebäude und Verbraucherprofil. Passt sie aber und ist gut konzipiert, haben Sie mit einer Wärmepumpe genauso hohe oder unter Umständen geringere Kosten als mit einer anderen Heizmethode.

Wie viel Energie eine Wärmepumpe benötigt, hängt von unterschiedlichen Aspekten ab, die im Anschluss kurz erläutert werden:

– Bauart der Wärmepumpe: Die von Fall zu Fall angewandte Technik bestimmt auch den Verbrauch an Strom. Sie sollten im Stadium der Planung mit Ihrem Installationsbetrieb überlegen, welche Art von Wärmepumpe für das Haus sinnvoll ist, um den Energiebedarf möglichst gut zu planen.

– Art der Nutzung: Soll die Wärmepumpe einer anderen Wärmequelle zuarbeiten oder als eigenständige Heizung funktionieren? Sollen Warmwasser und Heizung über die Wärmepumpe versorgt werden? Und welches System zur Verteilung der Wärme ist verbunden? Diese Fragen haben eine Auswirkung darauf, welche Stromkosten die Pumpe verursachen wird.

– Größe und Zustand des Hauses: Diese Punkte haben bei der Konzeption der Wärmepumpe eine wesentliche Bedeutung.

– Ausmaß der Wärmedämmung: Die Wärmedämmung einer Immobilie trägt in hohem Ausmaß zur Effizienz einer Wärmepumpe bei. Je besser die Wände, die Dächer und die Fenster eines Gebäudes wärmegedämmt sind, umso geringer ist auch der Strombedarf zur Wärmeerzeugung.

– Anzahl der Bewohner: Je mehr Personen in einem Haushalt leben, umso höher ist auch der Bedarf an Warmwasser. Dementsprechend steigen die Energiekosten für die Pumpe.

Im Prinzip gilt, je besser das Gebäude auf eine Wärmepumpe als Heizungssystem adaptiert ist, desto geringer fallen die Energiekosten der Pumpe aus. Passt die Wärmepumpe nicht zum Gebäude, werden die Energiekosten exorbitant in die Höhe schnellen.

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Jahresarbeitszahl als Richtwert

Wer den Energieverbrauch einer Wärmepumpe feststellen möchte, muss sich mit der „Jahresarbeitszahl“, kurz JAZ, beschäftigen. Dabei geht es sich um einen festgestellten Verbrauchswert, anhand dessen der Energieverbrauch der Wärmepumpe im Voraus berechnet werden kann.

Die JAZ führt an, in welchem Verhältnis die verbrauchte Energie in Wärmeenergie umgewandelt wird. Je höher diese JAZ, desto besser funktioniert die Pumpe. Eine Jahresarbeitszahl von drei bedeutet beispielsweise, dass die Pumpe aus einem kW Strom drei kW Wärmeenergie produzieren kann. Im Durchschnitt kann man davon ausgehen, dass sich die JAZ zwischen drei und viereinhalb bewegt, in manchen Fällen kann sie auch höher oder niedriger sein.

Da aber das individuelle Heizverhalten und die Voraussetzungen vor Ort verschieden sind, sollten Sie für die Feststellung des konkreten Energieverbrauchs am besten kontinuierlich über ein Jahr einen Wärmemengenzähler an die Pumpe anschließen und in Kombination den Stand des Stromzählers monatlich ablesen. Mit diesen Verbrauchszahlen und der tatsächlich erzeugten Wärmeenergie lässt sich auf diese Art und Weise Ihre individuelle Jahresarbeitszahl feststellen.

So können Sie die Stromkosten der Wärmepumpe senken

Es gibt verschiedene Ansatzpunkte, um den Energieverbrauch der Wärmepumpe zu reduzieren:

– Dämmen: Falls die Energiedämmung des Hauses noch nicht optimiert ist, könnte eine Modernisierung der Fassaden- und/oder Dachdämmung die Energiekosten der Wärmepumpe deutlich reduzieren. Zu empfehlen ist eine Dämmung, die mindestens der Energieeinspar-verordnung (EnEV) entspricht.

– Wärmeverteilung: Flächenheizungen (Wand- oder Fußbodenheizungen) mit kleiner Vorlauftemperatur sorgen für einen niedrigen Stromverbrauch der Wärmepumpe.

– Stromtarif: Viele Energieversorger bieten besondere Stromtarife für die Betreiber von Wärmepumpen an. Es kann sich ein Vergleich der Preise lohnen, um den günstigsten Stromversorger zu finden.

– Solarthermie: Wenn eine Wärmepumpe mit Solarthermie kombiniert wird, können Sie Strom- und Heizkosten einsparen. Denn dann kann die Solarthermie – Anlage vor allem im Sommer warmes Wasser produzieren und im Winter können Sie die Wärmepumpe zusätzlich einsetzen.

– Photovoltaik: Nutzen Sie kostenlosen Ökostrom vom eigenen Dach, vielleicht sogar in Kombination mit einem Stromspeicher. Hat sich die PV-Anlage nach einigen Jahren amortisiert, zahlen Sie keinen Cent mehr für Ihre Wärmeversorgung.

Darüber hinaus ist es wesentlich, dass eine Wärmepumpe optimal auf die Heizungsanlage abgestimmt ist und das Gerät selbst optimal eingestellt wird. Um einen kostensparenden und effizienten Betrieb zu gewährleiste, sollten Sie die Wartung der Wärmepumpe regelmäßig vornehmen lassen.