Handy verbraucht zu viel Strom

Frau mit Smartphone

Warum der Smartphone-Akku so oft leer ist – und was man dagegen tun kann

Die Nutzer von Smartphones haben sehr verschiedene Vorlieben: Die einen wollen stets das Beste vom Besten haben und sind dafür auch gerne bereit, einiges an Geld auszugeben. Für andere zählt hingegen ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Doch bei einem sind sich alle einig, nämlich beim größten Problem aktueller Smartphone – Generationen: Die Akkulaufzeit ist immer zu gering.

Das wirft die Frage auf, wie das geschehen kann und wie man Einfluss darauf nehmen kann, den Akkuverbrauch entsprechend zu minimieren.

Der Bildschirm

Unter allen Komponenten, die bei einem Smartphone Strom verbrauchen, gibt es eine Nummer 1: Den Bildschirm. Das Licht, das ein solches Gerät erzeugen muss, um die Inhalte darzustellen, braucht entsprechend viel an Energie. Zugleich sind die Bildschirmgrößen in den vergangenen Jahren ständig größer geworden, und damit auch die Fläche, die es auszuleuchten gilt.

Der Stromverbrauch eines Displays ist fast direkt proportional zur gewählten Helligkeit. Selbst wer diese nur leicht reduziert, kann damit schon einiges an zusätzlicher Akkulaufzeit gewinnen.

Die Kamera

Die Aussage, dass der Bildschirm des Smartphones jene Komponente ist, die am meisten Strom verbraucht, ist allerdings nur halb richtig. Denn es gibt noch eine weitere Komponente, die den Akku deutlich belastet: Die Kamera. Diese hat aber den Vorteil, dass sie im Gegensatz zum Display nicht dauernd genutzt wird. Insofern ist die wirkliche Auswirkung auf die Laufzeit auch entsprechend geringer.

Was kann man dagegen tun? Nichts. In diesem Fall haben die Nutzer keine Eingriffsmöglichkeit außer die Kamera weniger zu nutzen.

Das WLAN

Wenn wir schon beim Thema WLAN sind: Diesbezüglich mag sich der eine oder andere an Berichte erinnern, dass WLAN bei aktiver Nutzung selbst recht viel Strom benötigt. Das stimmt zwar – ist aber auch in der Gesamtbetrachtung etwas irreführend. Ein WLAN-Chip benötigt bei der Übertragung einiges an Energie, gleichzeitig ist er aber meist noch immer sparsamer als die Alternative – also Mobilfunk. Vor allem aber ist die WLAN-Übertragung auch flotter, was dazu führt, dass das Gerät schneller wieder in den Schlafmodus gehen kann – und wie wichtig dies für den Akkuverbrauch ist, ist für jedermann ersichtlich.

Was tun? Es gibt auch diesbezüglich Optimierungspotential: So scannen zum Beispiel viele Smartphones laufend nach offenen Netzen, was einiges an zusätzlichem Strom verbraucht. Dies lässt sich üblicherweise über die Systemeinstellungen wieder deaktivieren.

Tipps zum Stromsparen

Es stellt sich also die Frage, auf welche Art und Weise man stromsparende Maßnahmen ergreifen kann, um die Akkuleistung des Smartphones zu verbessern.

Frau mit Smartphoe
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Displayhelligkeit minimieren

Das Display des Smartphones gehört wie bereits erwähnt zu den größten Stromkonsumenten. Ein guter Tipp ist es also, die Helligkeit des Smartphone-Bildschirms zu reduzieren. Dies kann man in den Geräteeinstellungen unter „Display“ bzw. „Anzeige“ erfolgen, oder man reguliert die Helligkeit per Regler im Notification Center herunter. Dorthin gelangt man, indem man vom oberen Rand des Displays nach unten wischt.

Möchte man die Helligkeit nicht kontinuierlich manuell regeln, setzt man ein Häkchen im Feld „Auto“. Das aktiviert die automatisch gesteuerte Helligkeit, bei der Sensoren das Licht der Umgebung ermitteln und die erforderliche Helligkeit des Handy-Displays selbstständig einstellen.

Wählen Sie einen dunklen Hintergrund

Einige Modelle von Smartphones verfügen über ein sogenanntes OLED- oder AMOLED-Display. Im Gegensatz zu LCD-Schirmen, die auf der gesamten Fläche hintergrundbeleuchtet sind, werden bei OLED-Screens nur einzelne Pixel mit Energie beschickt. Bei einem dunklen Hintergrundbild muss das Handy also nur kleine Bereiche ansteuern, während die restlichen Bereiche keinen Strom benötigen.

WLAN außer Funktion setzen

Vermutlich surfen die meisten unterwegs über einen Mobilfunkvertrag im Internet. Dennoch erkennt das Smartphone die WLAN-Netze in der Region und wird versuchen, eine Verbindung aufzubauen.

Das Scannen der offenen Netzwerke belastet allerdings den Akku des Smartphones. Daher sollte man das WLAN des Handys abschalten, wenn man es nicht benötigt. Das funktioniert ganz einfach mit einem Klick auf das WLAN-Symbol in der Benachrichtigungszeile.

Funkverbindungen reduzieren

Bluetooth, NFC und GPS zehren ebenfalls kontinuierlich am Akku eines Smartphones. Man kann diese Funktionen wegschalten und somit Energie sparen. Dies erfolgt wie bei der WLAN – Funktion über einen Klick auf das betreffende Symbol in der Benachrichtigungsleiste.

Allerdings sollte man besonders bei Bluetooth und GPS genau bedenken, ob man diesen Schritt tun sollte. Nutzt man zum Beispiel einen Kopfhörer ohne Kabel, eine Smartwatch oder einen Fitness-Tracker mit dem Smartphone, sollte man Bluetooth eingeschaltet lassen. Ansonsten ist eine Kommunikation der Geräte nicht mehr möglich.

Stromintensive Applikationen löschen

Was wäre heutzutage ein Smartphone ohne hilfreiche Applikationen? Einige Programme verbrauchen allerdings mehr Energie als einem lieb ist. Sollte man das Gefühl haben, dass sich der Akku des Smartphones zu schnell entleert, lohnt sich ein Blick in die Anzeige des Stromverbrauchs. Diese findet man in den Akku-Einstellungen des Gerätes. Nach Verbrauch gelistet wird dort angezeigt, welche Applikation am meisten Energie benötigt. Ganz oben auf der Liste findet man sicher das Android-System sowie die Google-Dienste. Findet man aber Applikationen mit einem besonders hohen Verbrauch, auf die man leicht verzichten kann, löscht man diese besser.

In vielen Fällen lohnt es sich, nach Updates von Software zu suchen. Oftmals haben die Produzenten mögliche Bugs im Auge und lösen die Problemstellungen mit einem zusätzlichen Update. Merkt man, dass die Leistung erst mit einem bestimmten Update weniger geworden ist, muss man unter Umständen sogar ein Downgrade vornehmen, also zu einer älteren Softwareversion wechseln. Wie das am besten geht, kann man einfach über Google herausfinden.