Bereits seit den frühen 90er Jahren bestimmt eine spezielle EU-Richtlinie für ganz Europa die Energieeffizienzklassen und den Einsatz des Etiketts für Energieeffizienz. Deshalb heißt dieses auch EU-Energie-Label. Die Energieklassen dienen dazu, um Geräte je nach ihrem Stromverbrauch besser unterscheiden zu können. So können Verbraucher auch, ohne sich viel mit dem Thema beschäftigt zu haben, ein energiesparendes Gerät gleich erkennen. Früher gab es nur die Energieklassen A bis G. Während es heute sogar A+++ gibt.
- (GRÜN) Geräte mit der Energieklasse A+++ zeichnen sich durch einen besonders niedrigen Energieverbrauch aus. Sie gehören zu den effizientesten Modellen auf dem Markt.
- (ROT) Wird ein Gerät der Energieklasse G zugeordnet, können Sie von einem besonders hohen Energieverbrauch ausgehen. Diese Modelle schneiden am schlechtesten ab.
Gekennzeichnet werden meist Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Wäschetrockner, Backöfen und Staubsaugern. Das regenbogenfarbene EU-Energie-Label findet sich darüber hinaus noch auf vielen weiteren Elektrogeräten.
Doch die Energieeffizienzklassen können auch für Verwirrung sorgen, denn nicht alle Geräte verfügen über die Klasse A+++. Bei Staubsaugern ist z. B. die Energieklasse A die stromsparendste. Doch auch die rote Skala reicht nicht immer bis G, bei manchen Produkten ist D die „schlechteste“.
Schwierigkeiten der Energieeffizienz-Klassen
Die Energieeffizienz-Klasseneinteilung und somit auch das EU-Energie-Kennzeichen haben aber mit einigen Problemen zu kämpfen:
- Die Effizienz des Energieverbrauchs eines Kühlgerätes kann man nicht wirklich mit der einer Glühbirne vergleichen. Aus diesem Grund ist die Energieeffizienz-Skala für jedes Haushaltsgerät, das die Kennzeichnung aufweisen muss, nach gewissen Kriterien eigens definiert.
- Eine Differenzierung in Schulnoten in ehemals sieben, heutzutage bis zu zehn Klassen bedeutet immer noch einigen Spielraum innerhalb der einzelnen Klassen, was den Stromverbrauch eines Haushaltsgeräts angeht.
- Welchem Gerät die Bestnote A zukommt, wurde vor vielen Jahren mithilfe eines Referenzgerätes definiert. Dank von technischen Fortschritten gab es in einigen Produktgruppen Geräte, die stromsparender waren, als ein A-Gerät bis dahin sein musste. Das Ergebnis wäre gewesen, dass gute und schlechte Geräte ebenfalls die Bewertung A bekommen hätten. In der Not definierte man neue Bewertungsklassen, die „noch besser“ als A sein sollten, also A+, A++ und A+++. Das brachte allerdings einiges an Verwirrung.
- Zumal noch hinzukommt: Die Bewertungsskala reicht nicht immer von A+++ bis G. In einigen Produktklassen gibt es keine Haushaltsgeräte mit A+++ (zum Beispiel bei Staubsaugern), in anderen schon. Auch reichen nicht sämtliche Labels bis zum Buchstaben G, sondern nur bis D (zum Beispiel die von Wäschetrocknern).
Welche Produkte werden mit Energieeffizienzklassen gekennzeichnet?
In der Bundesrepublik Deutschland definieren das Energieverbrauchs – Kennzeichnungsgesetz (EnVKG) und die Energieverbrauchs – Kennzeichnungsverordnung (EnVKV) die Vorgaben der EU-Richtlinien. Die Effizienzklassen werden für jede Gruppe von Geräten im Einzelnen festgelegt.
Je kleiner der Energieverbrauch im Vergleich zum jeweiligen Referenzhaushaltsgerät ausfällt, desto höher ist die Klasse der Energieeffizienz, in die das Elektrogerät eingestuft wird. Verbraucher können auf diese Art und Weise Elektrogeräte innerhalb einer Produktgruppe vergleichen. Die Energieeffizienz unterschiedlicher Typen von Geräten lässt sich nicht in ein Verhältnis zueinander bringen.
Außer der Klasse der Energieeffizienz enthält das Label noch zusätzliche Infos über das betreffende Gerät. Neben der Angabe des jährlichen Energieverbrauchs sind meist auch Größe und die Entwicklung von Geräuschen ausgewiesen. Benötigt das Gerät neben Strom noch weitere Energieträger wie Gas oder Wasser, ist deren Verbrauchsmenge ebenfalls aufgeführt.
Ist A+++ stets das Beste?
Ist ein Gerät mit A+++ immer das Beste in Bezug auf Energieverbrauch und die Auszeichnung damit eine korrekte Orientierung bei der Entscheidung zum Kauf? Leider nicht, denn nach aktueller gesetzlicher Lage gibt es keinen verbindlichen Standard über sämtliche Klassen von Geräten hinweg, welche Energieeffizienzklasse die am besten am Markt erhältlichen Haushaltsgeräte bezeichnet. Je nachdem, was man für ein Gerät erwerben möchte, sollte man immer zu Beginn kontrollieren, was in der betreffenden Geräteklasse ein vertretbarer Wert ist.
Bei Staubsaugern und Dunstabzugshauben findet man in die Energieeffizienzklasse A die energieeffizientesten Haushaltsgeräte. Bei Waschmaschinen, Kühl- und Gefriergeräten und bei Geschirrspülern sind aber wegen der anspruchsvolleren Anforderungen der EU sogar nur noch die Klasse A+ bis A+++ im Handel zu bekommen. A+-Geräte weisen also die niedrigste Effizienz auf, obwohl das Label bis D reicht.
A+ bei Kühlschränken hört sich gut an – ist jedoch am schlechtesten
Wer auf der Suche nach einem Staubsauger mit der Energieeffizienzklasse A+++ ist, der sucht vergeblich. Denn nicht wie bei Waschmaschinen oder Kühlschränken gibt es in dieser Haushaltsgeräteklasse keine besseres Label als A. Und ein Kühlschrank mit A+ klingt auf den ersten Blick gut, doch ist das in Wirklichkeit der schlechteste Wert auf der Skala, den ein Kühlschrank aufweisen kann.
Dieses Gewirr bei den Labels ist der EU bereits sattsam bekannt: Die Europäische Kommission hat deshalb im Jahr 2015 den Vorschlag gemacht, wieder zu einer Skala von A bis G zurückzukehren. Hier wurde im März des Jahres 2017 eine Regelung zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat der EU getroffen. Allerdings geht man davon aus, dass es wohl etwas andauern werde, bis diese Regelung wirklich in geltendes Recht umgesetzt wird.
Lohnt sich der Kauf eines A+++-Gerätes?
Aber rentiert es sich überhaupt, ein Haushaltsgerät mit besserem Energie-Label zu erwerben und dafür mehr Kapital auszugeben, um auf längere Sicht Energiekosten einzusparen?
Folgend die Energieersparnis am Beispiel von Waschmaschinen: Geräte mit dem Label A+ (der Mindeststandard von derzeit im Verkauf befindlichen Waschmaschinen) benötigen 20 % weniger Energie als A. Bei A++ liegt der Verbrauch 45 % unter dem von einem Gerät mit A. Geräte mit A++ verbrauchen jedoch immer noch 50 % mehr Energie als solche mit A+++.