Gasheizungen werden in zahlreichen deutschen Haushalten verwendet. Das Beheizen mit Gas ist zeitgemäß und eine sichere Angelegenheit, eine solche ist auch günstig in der Beschaffung. Darüber hinaus spricht für diese Art der Heizung, dass sie eine hohe Energieeffizienz hat und niedrige Betriebskosten verursacht.
Nachfolgend weitere Informationen rund um das Thema „Energieeffizienzklassen bei Gasheizungen“.
Gasheizungen und was man darüber wissen sollte:
Zeitgemäße Heizungen mit Gas erfreuen sich in der Bundesrepublik Deutschland großer Beliebtheit. Auf der einen Seite sind sie im Vergleich zu anderen Heizungen preisgünstiger, auf der anderen Seite gelten sie wegen ihrer effizienten Funktionsweise als sehr umweltfreundlich.
Aus diesem Grund ersetzen sie immer häufiger Ölheizungen. Üblicherweise differenziert man zwischen Gasheizungen mit Konstanttemperaturtechnik, mit Niedertemperaturtechnik und mit Brennwerttechnik.
Gas-Brennwertkessel verwenden die Abwärme der Abgase und erreichen auf diese Art und Weise Wirkungsgrade von mehr als 100 Prozent. Gasheizungen, die mit einem Niedertemperatur-kessel ausgestattet wurden, erreichen Wirkungsgrade von nur 86 Prozent. Sie dürfen nicht mehr hergestellt werden und werden nahezu nur noch als Gas-Etagenheizung verwendet. Die Montage von Konstanttemperaturkesseln ist aufgrund der nicht effizienten Funktion mittlerweile nicht mehr erlaubt.
Eine zusätzliche Variante der Gasheizung ist die Gas-Etagenheizung. Solche Heizungsanlagen produzieren die Wärme nicht zentral, sie erzeugen Wärme auf einer Etage oder in einem Raum. Meistens kommen dabei Gas-Kombithermen zum Einsatz, die einerseits Warmwasser aufbereiten und andererseits Heizwasser für den Heizkreislauf produzieren.
In erster Linie sind bei gasbetriebenen Heizthermen oder Kombithermen die Einbindung von Brennwerttechnik zu empfehlen. Vor allem wenn diese neben der Bereitung von Warmwasser auch für die Beheizung der Wohnräumlichkeiten verantwortlich sind. Dabei wird die Wärme aus dem Abgas des Verbrennungsvorgangs verwendet und die Energieeffizienz wesentlich gesteigert. Gasbrennwert-Kombithermen kommen oftmals als Etagenheizungen zum Einsatz.
Energieeffizienz – was man wissen sollte
Im Jahr 2006 setzte die EU einen Plan für die Energie der Zukunft in Kraft. Bis zum Jahr 2020 soll sie sauber, nachhaltig und verlustärmer werden. Ob es sich um energieeffiziente Beleuchtung, um energieeffiziente Haushaltsgeräte oder um energieeffizientes Bauen handelt – eine bewusste Beschäftigung mit Energie, Heizöl, Gas und weiteren Ressourcen soll den Klimawandel positiv beeinflussen.
Um den Absatz von Geräten mit positiver Energiebilanz zu fördern und dem Verbraucher den Vergleich möglich zu machen, hat man das Energielabel ins Leben gerufen. „ErP“ steht für „Energy related Products“. Zu diesen Produkten werden Haushaltsgeräte, Beleuchtungs-
körper, Unterhaltungselektronik, Autos und Heizungs- und Klimatechnik gezählt. Sie werden in unterschiedliche Klassen von Energieeffizienz untergeteilt: Der Buchstabe A bezeichnet die effizienteste, der Buchstabe G bzw. ab dem Jahr 2019 D oder F die am geringsten effiziente Klasse. Darüber hinaus gibt es noch die Klassen A+, A++, A+++ usw. die für noch bessere Effizienz von Energie stehen.
Kriterien für energieeffiziente Systeme
Die energetische Effizienzklasse eines Heizkessels wird zum Großteil bestimmt durch die jahreszeitabhängige Energieeffizienz der Raumheizung – früher als Normnutzungsgrad bezeichnet. Wie bei allen Produzenten von Wärme steuert auch bei Gas-Brennwertkesseln die Situation beim Einbau wesentlich zur Effizienz der Geräte bei. Das Ziel ist die optimale Auswahl und Anpassung des Wärmeerzeugers an das Wärmeverteil- und Übergabesystem.
Neben der Größe spielt die Hydraulik der Anlage eine wichtige Rolle. Deshalb gibt es als Voraussetzung für eine Förderung entsprechende Anforderungen. Solche kann man mit qualitativ hochwertigen Geräten auch erfüllen. Auf der Auflistung ist unter anderem aufgezählt, für welche Heizlast eines Gebäudes oder einer Wohnung die Kessel gedacht sind und wie der Komfort beim Warmwasser bereitgestellt wird.
Passend dimensionierte Kessel
Ein richtig dimensionierter Heizkessel erreicht auch eine hervorragende Effizienz im Gesamten. Die nötige Nennleistung des Gas-Brennwertgeräts wird durch die Heizlast des Gebäudes bzw. der Wohnung festgesetzt. Anhand der ermittelten Heizlast des Gebäudes kann der Fachmann ein Gerät mit der passenden Leistung auswählen.
Um ein häufiges Takten des Brenners zu unterbinden, muss der an der unteren Modulations-grenze abgegebene Leistungswert geringer sein als die Hälfte der Gebäudeheizlast. Ausnahme: Bei Gebäuden mit einer Heizlast geringer als 6 kW ist als unterer Wert des Nenn-Wärmeleistungsbereichs bis zu 3 kW zulässig. Weil der Brenner bei jedem Start weitere Energie braucht, bewirkt die kleinere Taktzahl eine höhere Effizienz. Zu gleicher Zeit reduziert sich auch der Verschleiß des Gerätes.
Der Komfort bei Warmwasser sollte über das Volumen bereits eingebauter oder weiterer Trinkwarmwasserspeicher sichergestellt werden. Damit viel Wärme aus dem Wasserhahn kommt, ist es wesentlich, dass unterwegs nichts verloren geht. Eine ausgezeichnete Dämmung des Speichers und des Verteilsystems ist wichtig.
Kosten sparen mit Brennwerttechnik für Gasheizungen
Damit kann, abhängig vom Brennstoff, eine bis zu zehn Prozent höhere Ausbeute an Energie gegenüber üblichen Heizungen erzielt werden. Wie andere Kessel auch können Brennwertkessel auch mit einem Warmwasserspeicher oder Pufferspeicher verbunden werden. Diese speichern die produzierte Wärmeenergie und halten sie zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar, auf diese Art und Weise wird eine konstante Warmwasserversorgung gewährleistet.
Es ist von Bedeutung, dass die Temperatur des Rücklaufs nicht zu hoch eingestellt wird, weil ansonsten die energiesparende Wirkung der Brennwerttechnik zu größtenteils verpufft. Die Temperatur des Rücklaufs lässt sich nicht direkt einstellen, sondern wird über die Temperatur des Vorlaufs reguliert. Die Herausforderung besteht darin, die Temperatur des Vorlaufs genau so hoch einzustellen, dass die Räume genügend warm werden. Gleichzeitig darf sie nicht zu hoch sein, da ansonsten die zu hohe Temperatur des Rücklaufs den Spareffekt der Brennwerttechnik negativ beeinflusst. Ein korrekter Einbau und die Nutzung der richtigen Heizkörper ist aus diesem Grund unerlässlich.
Örtliche Voraussetzungen für die Brennwerttechnik
Um die Brennwerttechnologie auch anwenden zu können, müssen gewisse Voraussetzungen in Bezug der Infrastruktur gegeben sein. Zuerst muss man den Schornstein für das Heizen mit einer Brennwertheizung entsprechend konfigurieren.
Ein gemauerter Schornstein ist nicht geeignet, weil das kondensierte Wasser diesen schnell durchfeuchten und die Bausubstanz deutlich schädigen würde. Daher muss man ein weiteres Rauchrohr aus Edelstahl oder Kunststoff in den Schornstein einbauen lassen, das nicht durchfeuchtet werden kann. Dieses muss noch dazu widerstandsfähig gegen Säure sein, denn das kondensierte Wasser enthält Säure und wird erst im Kessel wieder entsprechend neutralisiert.
Das führt zur weiteren Voraussetzung für die Anwendung von Brennwerttechnik: Das in den Kessel zurückgelaufene Wasser muss, nachdem es für die Erzeugung von Wärme genutzt wurde, wieder abgeleitet werden. Man benötigt also in der Nähe des Heizkessels einen Abfluss für das Wasser, der unter Umständen eigens gelegt werden muss. Durch diese Maßnahmen entstehen weitere Kosten gegenüber der Installation herkömmlicher Heizungen, die sich durch die Einsparungen an Brennstoff aber ziemlich rasch amortisieren.
Davon abgesehen erfolgt die Installation einer Brennwertheizung wie bei einer üblichen Öl- oder Gasheizung. Bei einer Heizung mit Flüssiggas oder Öl ist ein weiterer Raum oder ein Platz für einen Tank zur Einlagerung des Brennstoffs erforderlich. Für die Neuinstallation einer Gasbrennwertheizung ist die Verlegung einer Gasleitung nötig.