Energie sparen mit Durchlauferhitzer

Durchlauferhitzer

Um Wasser an Ort und Stelle zu erwärmen, kommen gerne Durchlauferhitzer zum Einsatz. Doch wie sinnvoll ist diese Form der Warmwasserbereitung? Lohnt sich die kostenintensive Anschaffung? Wir haben für Sie die Vorteile und Nachteile von Durchlauferhitzern verglichen.

Was ist ein Durchlauferhitzer?

Ein Durchlauferhitzer ist ein fest installiertes Gerät, das für Warmwasser sorgt. Der Name verkündet schon das Prinzip: Diese meist dezentral genutzte Heizanlage erwärmt kaltes Wasser während des Durchfließens. So wird genau die Menge erhitzt, die man benötigt. Im Gegensatz zu Warmwasserspeichern ermöglicht der Durchlauferhitzer so die Erhitzung einer unbegrenzten Wassermenge – je nach Bedarf. Was der Durchlauferhitzer nicht kann, ist kochend heißes Wasser zur Verfügung zu stellen, der Boiler kann Warmwasser sehr wohl auf Siedetemperatur erhitzen.

Vorteile des Durchlauferhitzers auf einem Blick:

  • Durchlauferhitzer erwärmt nur genau die benötigte Wassermenge
  • Kurze Leitungswege lassen nur marginale Wärmeverluste entstehen
  • Geräte mit Display ermöglichen gradgenaue Regulierung der Wassertemperatur, was sowohl Kosten beim Energieaufwand einspart, als auch den Wasserbedarf reduziert, da kein Mischen mehr nötig ist
  • Solareignung: Manche Modelle eignen sich für den Zufluss von vorgewärmten Wasser aus der Solaranlage
  • Ein Durchlauferhitzer wandelt bis zu 99 Prozent der Energie in Warmwasser um

So hoch ist der Stromverbrauch mit Durchlauferhitzern

Der Durchlauferhitzer Stromverbrauch pro Person kann stark variieren. Wenn du wissen möchtest warum das so ist, erfährst du im nächsten Abschnitt mehr darüber. Dennoch lassen sich allgemeingültige Näherungswerte berechnen. Bei einem elektronischen Durchlauferhitzer mit 21 kW und einer täglichen Nutzungsdauer von 15 Minuten kannst du mit folgendem Stromverbrauch des Durchlauferhitzers rechnen:

  • Stromverbrauch 1 Person: 1.260 kWh pro Jahr
  • Stromverbrauch 2 Personen: 2.560 kWh pro Jahr
  • Stromverbrauch 3 Personen: 3.780 kWh pro Jahr
  • Stromverbrauch 4 Personen: 5.040 kWh pro Jahr

Der obige Verbrauch stellt ist großzügig bemessen. Denn Durchlauferhitzer laufen in den 15 Minuten am Tag nicht fortlaufend an ihrer Leistungsgrenze. Schließlich zapfst du meistens kein 60 °C heißes Wasser sondern meist nur um die 38 °C. Dadurch ist der tatsächliche Stromverbrauch eines Durchlauferhitzers niedriger.

Wie setzt sich der Stromverbrauch zusammen?

Der Stromverbrauch bei der Warmwassererzeugung mit einem Durchlauferhitzer ist maßgeblich von folgenden Faktoren abhängig:

  • Art des Durchlauferhitzers (hydraulisch oder elektronisch)
  • Leistung des Durchlauferhitzers
  • Gewünschte Warmwassertemperatur
  • Nutzungshäufigkeit und -dauer
  • Temperatur des Leitungswassers

Art des Durchlauferhitzers

Oft wird davon gesprochen, dass hydraulische Durchlauferhitzer einen höheren Stromverbrauch haben als elektronische Warmwasserbereiter. Das ist aber so nicht ganz richtig! Der Stromverbrauch beider Geräte ist grundsätzlich gleich. Der Unterschied liegt aber in der Art wie das Warmwasser erhitzt wird. Hydraulische Durchlauferhitzer arbeiten weniger effektiv, da sie das Wasser oft stärker erhitzen, als eigentlich notwendig. Das führt dazu, dass sie mehr Energie aufwenden müssen und der Stromverbrauch deshalb höher ausfällt. Bei einem elektronischen oder vollelektronischen Durchlauferhitzer kannst du von einer effektiveren Erhitzung des Wassers und daher insgesamt einem niedrigeren Stromverbrauch ausgehen.

Durchlauferhitzer
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Leistung des Durchlauferhitzers

Je mehr Leistung ein Durchlauferhitzer einsetzt, desto höher ist der Stromverbrauch. Ein Gerät mit 3,5 kW verbraucht somit viel weniger Energie als ein 24 kW Durchlauferhitzer.

Gewünschte Warmwassertemperatur

Wie viel Leistung ein Durchlauferhitzer einsetzen muss hängt maßgeblich davon ab wie heiß das Wasser sein soll, das aus der Armatur kommt. Nur weil ein Durchlauferhitzer eine Leistungsgrenze von 24 kW hat, heißt das nicht, dass diese bei jeder Wasserentnahme voll ausgeschöpft wird. Elektronische Durchlauferhitzer regulieren die Leistung automatisch je nach gewünschter Wassermenge und Temperatur. Dadurch wird beim Händewaschen weit weniger Energie aufgewandt, als bei einer ausgiebigen Dusche.

Nutzungshäufigkeit- und Dauer

Die Nutzungshäufigkeit und die Nutzungsdauer eines Durchlauferhitzers spielen eine der größten Rollen beim Stromverbrauch. Beide Parameter hängen auch von der Anzahl der Personen im Haushalt ab. Je öfter, länger und mehr Warmwasser benötigt wird, desto höher ist der Stromverbrauch.

Temperatur des Leitungswassers

Die bisher genannten Parameter können wir mit unserer Kaufentscheidung und in unserem Verbrauchsverhalten beeinflussen. Die Temperatur des in den Durchlauferhitzer fließenden Leitungswassers können wir jedoch kaum steuern. Sie hängt unter anderem von der saisonalen Außentemperatur ab. Wenn das Wasser sehr kalt in den Durchlauferhitzer strömt, muss er natürlich wesentlich mehr Energie aufwenden um das Wasser auf 38 °C zu erhitzen, als wenn das Leitungswasser bereits eine höhere Grundtemperatur hat. Ein Weg die Temperatur des zulaufenden Wassers positiv zu beeinflussen ist die Vorerwärmung mit einer Solaranlage.

So vermeiden Sie die Kostenexplosion

Im Vergleich zur zentralen Warmwasserversorgung kann ein Durchlauferhitzer also hohe Kosten verursachen. Weil man als Mieter aber oft keine andere Wahl hat, gilt es, das Beste daraus zu machen. Um auf Ihrer Stromrechnung keine böse Überraschung zu erleben, können Sie nämlich ein paar einfache Hinweise beherzigen. eLIFE hat fünf Spartipps für Sie zusammengefasst:

1. Grundeinstellungen richtig wählen

Um Energieverschwendung zu vermeiden, sollten Sie zunächst die Grundeinstellungen Ihres Durchlauferhitzers überprüfen. Bei modernen Geräten können Sie nämlich eine exakte Temperaturvorwahl festlegen. Wichtig ist es dabei, die maximale Wassertemperatur nicht zu hoch einzustellen. Für den täglichen Bedarf sind beispielsweise 39 Grad völlig ausreichend.

Korrekt eingestellt ist das Gerät demzufolge, wenn Sie unter der Dusche die Temperatur nicht nachregulieren müssen. Denn wenn das Wasser aus der Brause zu heiß ist, wird kaltes Wasser beigemischt. Somit erwärmen Sie das Wasser vorher völlig unnötig auf eine zu hohe Temperatur.

2. Wasserhahn nicht immer auf „warm“ stellen

Wenn Sie beim Händewäschen den Wasserhahn auf „warm“ einstellen, springt der Durchlauferhitzer an. Da das Händewaschen aber oft nur wenige Sekunden dauert, kann das Wasser in dieser kurzen Zeit gar nicht erwärmt werden. Der Durchlauferhitzer hat dann umsonst gearbeitet – und dementsprechend viel Energie verbraucht.

3. Durchlauferhitzer entkalken

Gerade ältere Modelle sollten Sie regelmäßig auf Verkalkungen überprüfen. Denn durch Kalkablagerungen kann die Wärmeabgabe an das Wasser vermindert werden. So verbrauchen Sie viel Energie, ohne dass Ihr Wasser richtig warm wird.

4. Sparbrausen nutzen

Duschköpfe, die weniger als zwölf Liter Wasser pro Minute verbrauchen, sind sogenannte Sparbrausen. Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Modelle. Einige reduzieren schlicht die Durchlaufmenge im Duschkopf. Andere verteilen das Wasser über eine spezielle Düsentechnik und sparen so. Je weniger Wasser Sie zum Duschen nutzen, desto weniger muss auch erwärmt werden.

Mit einer Sparbrause verbrauchen Sie bis zu 50 Prozent weniger Wasser.

5. Moderne Geräte einbauen

Durchlauferhitzer ist nicht gleich Durchlauferhitzer. Es gibt schließlich viele verschiedene Modelle. Ältere Geräte arbeiten oft hydraulisch, neuere elektrisch. Elektrische Durchlauferhitzer können im Vergleich bis zu 30 Prozent Stromkosten einsparen. Sie regulieren die Temperatur nämlich besser und erwärmen das Wasser effizienter. Falls Sie ein veraltetes Modell besitzen, fragen Sie Ihren Vermieter daher nach einem Austausch.