Geld sparen durch Stromanbieter wechseln

Stromanbieter Wechseln

Bei den Stromkosten und den Gaskosten kann der passende Tarif einige Hundert Euro Differenz auf der Rechnung für das Jahrausmachen. Mieter sollten aus diesem Grund genauso wie Eigentümer die Möglichkeit zum Anbieterwechsel nutzen. Nachfolgend weitere wissenswerte Informationen rund um das Thema „Geld sparen durch Anbieterwechsel“:

Das Wesentlichste kurz zusammengefasst:

  • Wer den Anbieter für Strom oder Gas ändert, kann fast immer einsparen – pro Jahr zum Teile einige hundert Euro.
  • Den höchsten Betrag sparen Sie üblicherweise beim Wechsel des Anbieters. Auch danach lohnt eine jährliche Überprüfung, ob der Tarif noch in Ordnung ist.
  • Auch mit einer Nachtspeicherheizung oder einer Wärmepumpe kann man den Anbieter wechseln.

Wer kann den Energieanbieter wechseln?

Den Anbieter von Strom kann jedermann nach individuellem Wunsch auswählen – auch ein Mieter. Bei der Versorgung mit Gas sieht das anders aus: Jede Gaszentralheizung hat nur einen Energielieferanten. Mieter in einem Mehrfamilienhaus können nur dann ihren Gasversorger selbst wählen, wenn sie über eine Gas-Etagenheizung verfügen.

Auswahl gibt es bei der Stromversorgung und beim Gas inzwischen in ausreichender Zahl. Das gilt auch für Strom für Nachtspeichergeräte oder Wärmepumpenanlagen.

Wie viel spart man mit einem Wechsel des Anbieters?

Wie viel an Kapital durch ein Wechsel des Anbieters bringt, hängt von zwei Belangen ab: Von der Höhe des aktuellen Energiepreises und von der Menge des individuellen Energieverbrauchs. Je höher der Energieverbrauch ist, desto größer ist der Vorteile eines günstigeren Preises.

Prüfen Sie auch die Möglichkeit zum Sparen von Strom und zum Einsparen von Heizenergie – am preisgünstigsten sind die Kilowattstunden, die Sie nicht benötigen, das schont die Umwelt und den Geldbeutel gleichermaßen.

Überaus hoch ist der bisherige Preis üblicherweise dann, wenn Sie den Lieferanten noch niemals getauscht haben. Dann sind Sie im Grundversorgungstarif. Wenn Sie daraus in einen Tarif mit besseren Bedingungen wechseln, sind in den größten deutschen Städten durchschnittlich folgende Einsparungen möglich:

  • Strom: Etwa 175 Euro im Jahr (bei 3.500 Kilowattstunden Verbrauch)
  • Gas: Etwa 500 Euro im Jahr (bei 20.000 kWh Verbrauch)

Haben Sie bereits getauscht, fällt die Einsparung meistens kleiner aus. Wählen Sie einen Energietarif mit Wechselbonus, kann sich die Einsparung im ersten Jahr erhöhen.

Stromkosten
© Jürgen Fälchle / stock.adobe.com

Sind Verhandlungen über den Preis möglich?

Wer beim Energieanbieter verbleiben möchte, fragt am besten zuerst nach einem guten Tarif. Nahezu alle Grundversorger bieten weitere, üblicherweise auch günstigere Tarife für Strom oder Gas an.

Aber Sie sollten diese Angebote zuerst überprüfen und natürlich auch mit anderen Angeboten der weiteren Anbieter vergleichen, bevor Sie dann einen Vertrag abschließen.

Gibt es zusätzliche Gründe für einen Wechsel des Anbieters?

1. Serviceleistungen: Sind Sie nicht zufrieden mit der Praxis der Abrechnung, der Kontaktaufnahme oder anderen Dingen im Service des Anbieters, kann ein Wechsel Hilfe bringen. So pushen Sie den Wettbewerb und verhelfen zu einem Markt mit kundenorientierten Angeboten.

2. Umwelt und Klima: Viele Energielieferanten bieten auch Ökotarife an. Diese haben aber sehr verschiedenen Nutzen für die Umwelt. Auch im Bereich der Gasversorgung gibt es klimafreundliche Produkte, das sogenannte „Ökogas“.

3. Philosophie des Unternehmens: Mit den Einnahmen aus der Strom- oder Gasversorgung finanzieren die Firmen verschiedene Dinge. Das betrifft nicht nur die Erzeugung von Energie, sondern beispielsweise auch Projektinvestitionen, Projekte und Engagement jeglicher Art. Mit dem Abschluss des Vertrages entscheiden Sie darüber, wessen Vorgehen Sie mit Ihrem Kapital unterstützen.

Genügt es, einmal zu wechseln?

Mit dem primären Wechsel weg vom Tarif der Grundversorgung sparen Sie nahezu am meisten. Es lohnt sich, danach einmal jedes Jahr die Tarife zu betrachten. Denn Bestandskunden zahlen oftmals mehr als neue Kunden, die mit günstigeren Preisen umworben werden.

Noch dazu können die Preise am Strom- oder Gasmarkt sinken, ohne dass der Anbieter diesen Vorteil an die Kunden weitergibt. Wenn Sie sich immer auf dem Markt umsehen, werden Sie es erkennen.

Tarifwechsel kann sich lohnen

Zunächst lohnt sich ein Blick auf die letzte Rechnung und die Homepage des bisherigen Lieferanten. Ein Vergleich des Tarifs mit den unterschiedlichen anderen Preismodellen kann schon zu einem günstigeren Energietarif führen. Die Modelle unterscheiden sich in einigen Punkten wie der Vertragslaufzeit, der Herkunft des Stroms, der Bezahlung oder in Bezug auf Zusatzangebote. Der teuerste Tarif ist die Grundversorgung, oftmals als GVV abgekürzt. Wer diesen Tarif gewählt hat, kann mit einem Anbieterwechsel am meisten einsparen – auch beim bisherigen Anbieter.

Stromvergleich – andere Lieferanten finden

Wer das preisgünstigste Angebot seines Energielieferanten ermittelt hat, kann überprüfen, ob sich bei einem anderen Anbieter noch mehr Geld einsparen lässt. Im Netz gibt es viele Vergleichsportale, welche die Tarife der bundesweit mehr als 1.000 Anbieter von Strom kennen. Aus wenigen Angaben ermittelt ein Online-Rechner die preisgünstigsten Lieferanten.

Doch Vorsicht – die Internetseiten der Portale sind oftmals nicht gerade übersichtlich und führen aufgrund von manchen Voreinstellungen nicht unbedingt zum optimalen Ergebnis. So verdienen diese Portale an der Vermittlung von Lieferverträgen und lassen Anbieter, deren Verträge nicht bei ihnen eingegangen werden können, aus. Besser ist es, die Resultate mehrerer Internetportale miteinander zu vergleichen und die Webseite des ausgewählten Versorgers aufzusuchen.

Der Kniff mit dem Bonus

Oftmals rechnen die Portale einen Wechselbonus in den Preis für den Strom mit ein. Der angegebene Preis gilt dann für das erste Jahr, erhöht sich jedoch im zweiten Jahr zum Teil recht erheblich, da der Bonus wegfällt.

Wer nicht jedes Jahr ein weiteres Mal wechseln möchte, sollte die Energiekosten ohne Bonuszahlung vergleichen. Verbraucherschützer bewerten auch Tarife mit Vorauskasse kritisch, weil das Geld bei einer Insolvenz des Lieferanten kaum zurückzubekommen ist. Vorzuziehen sind monatliche Teilbeträge.

Welcher Anbieter passt?

Beim Strom gilt gleiches wie bei anderen Produkten: Gut und günstig schließt einander nicht aus, ist jedoch selten. Ein bewusster Blick auf den zukünftigen Lieferanten sollte zum Anbieterwechsel gehören. Bei den Vergleichsportalen können Kunden den Anbieter auch bewerten.

Viele kritische Anmerkungen sind kein günstiges Zeichen, denn Billiganbieter sparen oftmals am Service. Wer nicht auf den preisgünstigsten Mitbewerber setzen möchte, kann gezielt nach Stadtwerken und kommunalen Versorgern suchen. Diese beliefern mittlerweile oftmals nicht mehr nur die eigene Region.

Kündigungsfrist berücksichtigen

Die meisten Stromverträge kann man nur zu einem Stichtag im Jahr aufgekündigt werden und verlängern sich anschließend um ein zusätzliches Jahr. Vor dem Stichtag gibt es eine Frist zur Kündigung, die mehrere Wochen ausmachen kann.

Wer einen Wechsel vorhat, muss also zur richtigen Zeit aktiv werden. Das trifft nicht zu, wenn der bisherige Lieferant eine Erhöhung der Preise ankündigt. Dann können die Verbraucher diesen Vertrag sofort auflösen – aber nur innerhalb einer Frist, die teilweise nur zwei Wochen nach Erhalt des Schreibens beträgt.

Die Lieferanten koordinieren sich

Wesentlich leichter als die Suche nach einem neuen Lieferanten ist der Wechsel. Der neue Anbieter baut mit dem bisherigen eine Verbindung auf, kündigt den Vertrag auf und tritt zum vereinbarten Termin ohne Unterbrechung in die Energielieferung ein. Die Räumlichkeiten des Kunden werden im Zuge des Wechsels nicht betreten. Er muss nur zum Stichtag den Zählerstand ablesen und den beiden beteiligten Unternehmen kommunizieren.

Im Notfall springt der Grundversorger ein

Die Befürchtung vieler Konsumenten, plötzlich ohne Versorgung dazu stehen, ist nicht begründet. Selbst wenn der Umstieg nicht problemlos funktionieren sollte, muss der Grundversorger einspringen. Meldet der Anbieter zum Beispiel Insolvenz an stellt der Grundversorger die weitere Lieferung sicher.

Stromanbieter wechseln – nicht allein der Preis entscheidet

Wer nur auf den Preis pro Kilowattstunde blickt, landet nicht wirklich beim günstigsten Anbieter. Wesentlich sind auch die Miete für den Stromzähler, allfällige Preisgarantien, Vertragslaufzeiten und Fristen zur Kündigung. Besonders die Laufzeit des Vertrages kann wesentlichen Einfluss auf den Energiepreis haben.


Beispielrechnung: Ein Kunde in München mit einem jährlichen Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden bekommt den Strom von den Stadtwerken München.

Wechselt er zu einem Anbieter mit jährlicher Frist zur Kündigung, kann er beim Konkurrenten ESWE Versorgung 254,58 Euro pro Jahr einsparen. Wählt er einen Tarif mit zweijähriger Laufzeit, fährt er bei BEV Energie mit einer Einsparung von jährlich 332,45 Euro sogar noch günstiger.

Bei Langzeit-Vereinbarungen ist aber Vorsicht geboten: Im wechselhaften Strommarkt kann nur der flexibel reagieren, wer schnell aus dem bisherigen Tarif herauskommt. Ist das aufgrund einer langen Vertragsbindung nicht möglich, sollten Kunden auf jeden Fall auf eine Preisgarantie achten. Im besten Fall gilt diese so lange wie die Vertragslaufzeit.

Auf Besonderheiten achten

Beim Wechsel des Anbieters sollte man natürlich auf Besonderheiten achten:

Vorkasse

Beim Wechsel des Stromanbieters sind einige Dinge zu berücksichtigen. Manche Versorger werben mit Tarifen, bei denen sie die Kunden im Vorhinein mit pauschalen Summen belasten. Dabei wird später genau abgerechnet. Diese Variante bringt aber zwei Gefahren:

  • Ist dieser Pauschalbetrag zu gering, drohen beträchtliche Nachzahlungen. Noch gravierender ist es wenn der Stromlieferant pleitegeht, ist es nahezu nicht machbar, wieder an sein vorausbezahltes Kapital zu kommen.
  • Wer zu hohe Pauschalsummen akzeptiert, muss sich in Geduld fassen, bis er das zu viel bezahlte Geld wieder bekommt. So lange stellt er dem Stromlieferanten einen kostenlosen Kredit zur Verfügung.

Abnahme-Pakete

Eine besondere Variante eines Tarifes sind „Strompakete“. Dabei erhalten Kunden eine gewisse Menge an Strom zu einem überaus günstigen Preis. Wird mehr konsumiert, wird mit einem höheren Tarif extra angesetzt. Wer den erwarteten Verbrauch an Strom zu gering schätzt, muss also einen höheren Preis bezahlen als eigentlich erforderlich.

Neukundenbonus

Viele Anbieter gewähren einen Bonus für Neukunden. Der senkt die Kosten für den neuen Vertrag in den ersten zwölf Monaten. Im zweiten Jahr zieht der Preis dann aber spürbar an. Diese Preissteigerung umgehen Sie nur dann, wenn Sie ein weiteres Mal wechseln – wenn der Vertrag das zulässt.

So wechseln Sie den Stromanbieter

Haben Sie in einem Portal den optimalen Tarif gefunden, müssen Sie den Wechsel des Anbieters in die Wege leiten.

Dazu brauchen Sie:

  • den aktuellen Versorgungsvertrag
  • die Kunden- oder Zählernummer und den Jahresverbrauch in kwh, all das steht in den Stromrechnungen

Klären Sie, wann der aktuelle Vertrag einen Wechsel des Anbieters erlaubt. Im Tarif für die Grundversorgung beträgt die Kündigungsfrist zwei Wochen. Das gilt für Kunden, die noch niemals einen Wechsel des Tarifes getätigt haben. Doch auch dann müssen Sie vorsichtig sein: Zu einigen Versorgern können Sie nur zum ersten eines Monats überwechseln.

Sind diese Fragen abgeklärt, können Sie online den neuen Vertrag eingehen. Das ist am einfachsten, wenn Sie das Onlineformular eines der Vergleichsportale nutzen. Oder Sie begeben sich zur Homepage des neuen Anbieters. Der neue Lieferant schickt umgehend eine Bestätigung des Vertrags und kündigt den bisherigen Vertrag.